Monographie (Autorenschaft)

Möglichkeiten und Risiken der Einführung eines grenzüberschreitenden Vorsteuerabzugs auf europäischer Ebene

Andrea Gebauer, Chang Woon Nam, Rüdiger Parsche, Doina Radulescu, Bettina Reichl
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2002

ifo Forschungsberichte / 12

Die Europäische Kommission hat vorgeschlagen, das Vorsteuervergütungsverfahren zu ändern. Derzeit erfolgt die Vorsteuervergütung an nicht im Inland, sondern in einem anderen EU-Mitgliedstaat ansässige Unternehmen in Form von Erstattungen auf Antrag durch eine zentrale Behörde im Land der Umsatzsteuererhebung. Die Europäische Kommission hat in ihrem Vorschlag vom Juni 1998 empfohlen, stattdessen einen grenzüberschreitenden Vorsteuerabzug einzuführen. Das geplante Verfahren soll es den vorsteuerabzugsberechtigten Steuerpflichtigen ermöglichen, die in einem Mitgliedstaat, in welchem sie nicht ansässig sind, entrichtete Umsatzsteuer in ihrem Sitzland von der in ihrer periodischen Steuererklärung ausgewiesenen Umsatzsteuerschuld abzuziehen. Nach Überprüfung der aus einer Einführung dieses Systems resultierenden Möglichkeiten und Risiken rät das ifo Institut von einer Implementierung dieses Vorschlages ab. Stattdessen sollte das bestehende System beispielsweise durch einheitliche Formulare und einheitliche Sprachanforderungen sowie knappe Fristen für die Bearbeitung optimiert werden.

Schlagwörter: Umsatzsteuer, Steuerpolitik, EU-Steuerrecht, Steuerharmonisierung, Europäische Wirtschafts- und Währungsunion
JEL Klassifikation: F360