Aufsatz in Zeitschrift

Ist die Abschaffung der Entfernungspauschale ökonomisch sinnvoll?

Wolfram F. Richter, Peter Bareis, Matthias Wrede, Martin Gasche
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2004

ifo Schnelldienst, 2004, 57, Nr. 05, 5-19

In der Diskussion um die Abschaffung von Steuervergünstigungen wird regelmäßig die Streichung bzw. die Reduzierung der Entfernungspauschale angeführt. Prof. Dr. Wolfram F. Richter, Universität Dortmund, verlangt in diesem Zusammenhang die generelle Überprüfung des Werbekostenbegriffs und des Kriteriums der beruflichen Veranlassung. Auch für Prof. Dr. Peter Bareis, Universität Stuttgart-Hohenheim, ist das derzeitige geltende Gesetz nicht sinnvoll: »Es sollte so geändert werden, wie dies ansatzweise bereits die Einkommensteuer-Kommission 1994 vorgeschlagen hatte, die eine Begrenzung auf die durchschnittlichen Kosten des öffentlichen Personennahverkehrs vorgeschlagen hatte. Ergänzt werden sollte dies durch die Unterstellung einer etwa hälftigen privaten Veranlassung, ggf. sogar durch eine Degression der Abzugsbeträge in Abhängigkeit von der Entfernung.« Prof. Dr. Matthias Wrede, RWTH Aachen, plädiert ebenfalls für eine Kürzung der Entfernungspauschale, die seiner Meinung nach »effizient und gerecht« sei. Die Aufwendungen des Arbeitnehmers für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte sollten pauschal »zu einem unter den internen Grenzkosten liegenden Satz abgegolten werden«. Dagegen wendet sich Dr. Martin Gasche, Mitarbeiter im Stab des Sachverständigenrates, gegen eine weitere Reduktion oder gar eine Abschaffung der Entfernungspauschalen.

Schlagwörter: Steuerbegünstigung, Wegekosten, Pendler, Öffentlicher Personennahverkehr, Einkommensteuer, Kosten
JEL Klassifikation: H200

Enthalten in Zeitschrift bzw. Sammelwerk

Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2004