Aufsatz in Zeitschrift

Finanzmarktkrise: Können die Maßnahmen der Bundesregierung eine Kreditklemme der Unternehmen verhindern?

Hartmut Schauerte
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2008

ifo Schnelldienst, 2008, 61, Nr. 22, 03-05

Für Hartmut Schauerte, Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, ist es durchaus denkbar, dass "in einer Zeit wie heute, in der viele Kreditinstitute Verluste verkraften müssen, ihre Eigenkapitalunterlegung stärken und ihr Fremdkapital verkleinern müssen oder wollen, … künftig die Ausreichung von Krediten wieder restriktiver gehandhabt wird". Zwar gingen die meisten Beobachter davon aus, dass diejenigen Teile der Kreditwirtschaft, die ein starkes Einlagengeschäft haben, ihr Kreditangebot weitgehend stabil halten werden. Auch sei bekannt, dass sich die Sparkassen und die genossenschaftlichen Kreditinstitute traditionell ungleich stärker über die Einlagen der Kunden refinanzieren könnten als große Teile der Privatbanken und dass gerade sie es seien, die zusammen etwa rund 70% der Kredite für die kleinen und mittleren Unternehmen aufbringen. Für den weitaus größten Teil des Mittelstandes rechnet Schauerte auch in Zukunft nicht mit einer Kreditverknappung. Trotzdem sind aber, seiner Meinung nach, die Maßnahmen des Finanzmarktstabilisierungsgesetzes erforderlich, "um die Finanzwirtschaft in Deutschland zu stabilisieren, Vertrauen wieder herzustellen und Verluste durch staatliche Rekapitalisierungen auszugleichen …" Die Maßnahmen seien insgesamt geeignet, die Finanzinstitute in die Lage zu versetzen, ihre Kreditversorgung für die Unternehmen auf hohem Niveau aufrechtzuerhalten.

Schlagwörter: Finanzmarktkrise, Konjunkturpolitik, Staat, Unternehmen, Deutschland
JEL Klassifikation: E440,G150

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2008