Aufsatz in Zeitschrift

Globale Finanzmarktverfassung: Brauchen wir eine Weltfinanzaufsicht?

Alexander Karmann, Roger M. Kubarych, Harm Bandholz, Richard Sturn
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2008

ifo Schnelldienst, 2008, 61, Nr. 24, 03-13

Durch die fortschreitende Integration der Finanzmärkte können Entwicklungen in einem Land zum Teil verheerende Auswirkungen auf die Stabilität des Finanzsystems in einem anderen Land haben. Verlangt die Globalisierung der Finanzmärkte nach einer globalen Regulierungsarchitektur? Alexander Karmann, Technische Universität Dresden, sieht gegenwärtig keine Chance für die Etablierung einer internationalen Aufsichtsbehörde. Für ihn ist es „schlicht unvorstellbar, dass sich Länder wie die USA … in ihren eigenen Finanzmarkt hineinregieren lassen.“ Die Lehre aus der gegenwärtigen Finanzkrise, die seiner Meinung nach zu ziehen sei, könnte die Schaffung einer „Weltfinanzagentur„ sein, die die nationalen Aufsichten durch Beratung und Informationsbeschaffung in die Lage versetze, deren nationale Banken effizient zu regulieren. Roger M. Kubarych und Harm Bandholz, HypoVereinsbank, New York, weisen darauf hin, dass eine solche Weltaufsicht bereits existiert, das Forum für Finanzstabilität (financial stability forum, FSF), dem hochrangige Vertreter der Finanzministerien, Zentralbanken und Aufsichtsbehörden der G-7-Länder und fünf weiterer bedeutender internationaler Finanzplätze sowie Repräsentanten wichtiger internationaler Institutionen und Gremien (z.B. BIZ, Weltbank, OECD, IWF) angehören.

Schlagwörter: Finanzmarkt, Aufsichtsbehörde, Globalisierung, Regulierung, Finanzmarktkrise
JEL Klassifikation: E500,G200

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2008