Aufsatz in Zeitschrift

Die Handelskosten von Sachsen

Udo Broll, Andreas Förster, Stephan Rudolph
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, Dresden, 2010

in: ifo Dresden berichtet, 2010, 17, Nr. 06, S. 17-22

Die regionale Struktur und das Volumen der sächsischen Exporte und Importe erklären sich nicht nur durch die relativen Kostenunterschiede zwischen Sachsen und den Handelspartnern; mitentscheidend sind auch die Handelskosten für Exporte und Importe der sächsischen Wirtschaft. Unter Handelskosten werden Transportkosten, Kosten des Grenzübergangs der Ware und Distributionskosten, die im Empfängerland entstehen, verstanden. Jüngste empirische Arbeiten zu Kosten im internationalen Handel zeigen ein überraschendes Ergebnis: Für die OECD-Staaten entstehen im Durchschnitt Handelskosten, die einem Aufschlag von über 170 % entsprechen. Handelskosten können als Aufschlag, d. h. als ein Wertzoll aufgefasst werden. Unser Beitrag verwendet einen neuen Handelskostenindex, um die Handelskosten in Form eines Zolläquivalents für die sächsische Wirtschaft zu ermitteln. Im Jahr 1992 lag der durchschnittliche gewichtete Aufschlag für mit Sachsen gehandelte Waren bei 1,70. Im Jahr 2008 nahm dieser Aufschlag der Handelskosten in etwa den Wert eins an. Damit muss zum ursprünglichen Warenwert noch einmal der gleiche Wert für die Kosten des Handels aufgebracht werden.

Schlagwörter: Außenwirtschaft, Transaktionskosten, Transportkosten, Informationskosten, Außenhandelsbeschränkung, Vergleich, Sachsen, OECD-Staaten
JEL Klassifikation: F000,F100

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, Dresden, 2010