Aufsatz in Zeitschrift

Inflation und Staatsverschuldung

Karsten Junius, Kristian Tödtmann
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2010

ifo Schnelldienst, 2010, 63, Nr. 17, 16-26

Die seit der Finanzkrise massiv steigende Staatsverschuldung hat die Inflationssorgen vieler Anleger erhöht. Karsten Junius und Kristian Tödtman, DekaBank, zeigen in diesem Artikel, über welche Effekte höhere Inflationsraten zu niedrigeren Staatsschuldenquoten beitragen können. Dazu gehören steigende Einnahmen wie auch eine niedrigere reale Belastung durch die bestehenden Schulden. Die Autoren halten höhere Inflationsraten in keinem Land für wünschenswert. Angesichts stark steigender Staatsschulden stellten höhere Inflationsraten aber auch nur eines von mehreren Übeln dar. Anhand von Simulationen finden Junius und Tödtmann Kriterien, die die Anreize zu einer Inflationierung der Wirtschaft erhöhen. Darauf aufbauend identifizieren sie die Länder, die eine stärkere Neigung zu höheren Inflationsraten haben sollten als andere. Aufgrund der langen Restlaufzeit der Staatsschulden gehört UK klar dazu. Innerhalb der EWU haben Griechenland, Portugal, Irland und Italien größere Inflationsanreize als Deutschland und die Niederlande. Dies könnte die Konfliktpotentiale in der EWU erhöhen.

Schlagwörter: Öffentliche Schulden, Inflation, Inflationsrate, Finanzmarktkrise, EU-Staaaten
JEL Klassifikation: H600,H630

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2010