Aufsatz in Zeitschrift

Gemeinschaftsdiagnose Frühjahr 2011: Aufschwung setzt sich fort - Europäische Schuldenkrise noch ungelöst

Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2011

ifo Schnelldienst, 2011, 64, Nr. 08, 03-63

Am 7. April 2011 stellte die Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose in Berlin ihr Frühjahrsgutachten der Presse vor. Ihrer Ansicht nach befindet sich die Weltwirtschaft im Frühjahr 2011 im Aufschwung, vor allem aufgrund der Dynamik in den Schwellenländern. Aber auch in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften haben Produktion und Handel zuletzt merklich angezogen. Freilich ist das Expansionstempo der US-Wirtschaft im Vergleich zu früheren Aufschwüngen immer noch mäßig, und im Euroraum ist das Bild ausgesprochen uneinheitlich, mit Aufschwung in Deutschland und einigen Nachbarländern und Stagnation im Mittelmeerraum. Gegenwärtig steht die Welt unter dem Eindruck der Natur- und Reaktorkatastrophe in Japan. Erfahrungsgemäß sind die makroökonomischen Auswirkungen von Naturkatastrophen in Industrieländern zwar nicht gravierend. In diesem Fall rechnen die Institute aber mit spürbar höheren Produktionsverlusten als etwa nach dem Erdbeben im japanischen Kobe 1995. Ebenfalls verunsichernd wirken die politischen Umbrüche im arabischen Raum. Für die Weltkonjunktur sind sie vor allem deshalb von Bedeutung, weil sie ein Risiko für die Versorgung der Weltwirtschaft mit Erdöl darstellen. Der jüngste Ölpreisanstieg ist allerdings zum größten Teil Reflex der guten Weltkonjunktur.

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2011
in: ifo Schnelldienst, 2011, 64, Nr. 08