Aufsatz in Zeitschrift

Wirtschaftskonjunktur 2010: Prognose und Wirklichkeit

Wolfgang Nierhaus
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2011

ifo Schnelldienst, 2011, 64, Nr. 02, 22-25

Im folgenden Beitrag werden für das abgelaufene Jahr die Gründe für aufgetretene Differenzen zwischen Prognose und Wirklichkeit diskutiert. Angesichts der Größenordung der weltwirtschaftlichen Verwerfungen, die durch die globale Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09 ausgelöst wurden, sind Wirtschaftsprognosen an ihre Grenzen gestoßen, größere Prognoserevisionen und Prognosefehler als sonst üblich waren die Folge. Für die Dimension und den zeitlichen Ablauf des Wirtschaftseinbruchs in Deutschland und die sich anschließende rasche konjunkturelle Erholung gab es schlichtweg keine Erfahrungen, die für die Prognose systematisch hätten ausgewertet können. So verlief die Wirtschaftsentwicklung im Jahr 2010 deutlich besser, als in der ifo Dezemberprognose 2009 prognostiziert worden war. Zwar hatte das ifo Institut den Rückfall in eine erneute Rezession ausgeschlossen und im Vergleich zur noch deutlich pessimistischer gehaltenen Gemeinschaftsdiagnose von Oktober 2009 die Wachstumsrate für die gesamtwirtschaftliche Produktion in Deutschland bereits um 0,5 Prozentpunkte auf 1,7% angehoben. Mit einer derart durchgreifenden konjunkturellen Erholung, die in einen starken Aufschwung mündete, ist aber nicht gerechnet worden.

Schlagwörter: Konjunktur, Konjunkturprognose, Statistische Methode, Wirtschaftskonjunktur, Deutschland
JEL Klassifikation: E320

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2011
in: ifo Schnelldienst, 2011, 64, Nr. 02