Aufsatz in Zeitschrift

63. Jahresversammlung des ifo Instituts


ifo Institut, München, 2012

ifo Schnelldienst, 2012, 65, Nr. 13, 03-05

Am 28. Juni 2012 fand die 63. Jahresversammlung des ifo Instituts in der Großen Aula der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) statt. Zuvor stellte Kai Carstensen, Leiter des ifo-Bereichs Konjunktur und Befragungen im Rahmen einer Pressekonferenz die neue Konjunkturprognose des ifo Instituts vor. Zu Beginn der Pressekonferenz sprach sich Hans-Werner Sinn, Präsident des ifo Instituts, gegen eine Bankenunion aus. Zum öffentlichen Teil der ifo Jahresversammlung, die unter dem Motto »Staatsverschuldung und Generationengerechtigkeit« stand, begrüßte Prof. Bernd Huber, Präsident der LMU, die zahlreich erschienenen Gäste. Als erster der drei diesjährigen Festredner führte Hans-Werner Sinn in das Thema ein. Nach seinen Ausführungen sind die deutschen Staatsschulden auf mehr als 80% des BIP gestiegen. Gleichzeitig sinken die Geburtenzahlen. Dies sei ein fast unlösbares Finanzierungsproblem für den Staat. Die Staatsschuldenkrise zu lösen sei schon schwierig, aber auch noch die Bankschuldenkrise auf Kosten künftiger Steuerzahler zu lösen, sei ein Ding der Unmöglichkeit. Auch nach Auffassung von Kardinal Reinhard Marx, der zweite Festredner der Jahresversammlung, müsse die gefährlich hohe Staatsverschuldung jetzt korrigiert werden, und zwar durch eine nachhaltige Finanzpolitik. Bundespräsident a.D. Roman Herzog, der dritte Festredner des Tages, empfiehlt die pauschale Streichung von staatlichen Ausgaben, fürchtet aber den bequemen Ausweg aus den Schulden durch Inflation und geringe Zinsen.

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut, München, 2012