Aufsatz in Zeitschrift

Bauwirtschaft: Zuversicht schwindet weiter


ifo Institut, München, 2012

in: ifo Konjunkturperspektiven, 2012, 39, Nr. 05, 13-18

Den Ergebnissen des ifo Konjunkturtests zufolge hat sich das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe im Mai erneut leicht abgekühlt. Die Einschätzung der momentanen Geschäftslage verbesserte sich zwar minimal, bezüglich ihrer Geschäftsperspektiven für die nächsten sechs Monate waren die befragten Bauunternehmen jedoch etwas weniger optimistisch gestimmt als im vorherigen Monat. Die Bautätigkeit ging saison- und witterungsbereinigt zurück; der Auslastungsgrad der Gerätekapazitäten war mit 72% (saison- und witterungsbereinigt) um knapp einen Prozentpunkt niedriger als im Vormonat sowie vor einem Jahr. Gut ein Viertel (27%) der Testteilnehmer meldeten Produktionsbehinderungen. Dabei klagten 19% der Baufirmen (Vorjahr: 18%) über Auftragsmangel. Schlechtes Wetter, Arbeitskräftemangel, Materialknappheit, Finanzierungsschwierigkeiten und Auftragsstornierungen spielten dagegen – ähnlich wie im Vorjahr – kaum eine Rolle. Im Durchschnitt der Bausparten stieg die Reichweite der Auftragsbestände geringfügig auf 2,8 Produktionsmonate (saison- und witterungsbereinigt) und erreichte damit exakt den Vorjahreswert. Per saldo bezeichnete etwa jeder siebte Testteilnehmer seinen derzeitigen Auftragsbestand als zu klein. Die Firmenmeldungen lassen erkennen, dass die Preise für Bauleistungen wiederholt angehoben werden konnten. Für die kommenden Monate gingen die Unternehmen von weiter steigenden Preisen aus. Während sich in Westdeutschland der Personalbestand erhöhen dürfte, gehen die ostdeutschen Firmen eher von einer Stagnation des Beschäftigtenstands aus.

Schlagwörter: Deutschland, Baukonjunktur, Branchenkonjunktur, Bauwirtschaft, Geschäftsklima
JEL Klassifikation: L740

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut, München, 2012