Aufsatz in Zeitschrift

Eurokrise, Energiewende, Konjunkturabkühlung: Ende des deutschen Jobwunders?

Dieter Hundt, Frank-Jürgen Weise, Hagen Lesch, Wolfgang Lechthaler, Christian Merkl
ifo Institut, München, 2012

ifo Schnelldienst, 2012, 65, Nr. 01, 03-13

Welche Determinanten sind für das »deutsche Jobwunder« verantwortlich? Dieter Hundt, Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, sieht hinter dem Erfolg das verantwortliche Handeln der Tarifpartner, die Nutzung von Arbeitszeitkonten und richtige politische Entscheidungen etwa beim Kurzarbeitergeld. Dies zeige, dass die Tarifautonomie in Deutschland selbst unter extremen Bedingungen gut funktioniert. Frank-Jürgen Weise, Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg, geht davon aus, dass es auch 2012 noch eine positive Entwicklung am Arbeitsmarkt geben wird und die Arbeitslosenzahl unter der Marke von 3 Millionen bleibt. Die gute Arbeitsmarktentwicklung lässt sich nach Ansicht von Hagen Lesch, Institut der deutschen Wirtschaft Köln, auf drei Einflüsse zurückführen: auf das Horten von Arbeitskräften während der Krise, auf eine moderate Lohnpolitik und auf die Arbeitsmarktreformen der Jahre 2003 bis 2005. Wolfgang Lechthaler, Institut für Weltwirtschaft, und Christian Merkl, Universität Erlangen-Nürnberg, erwarten, unter der Bedingung einer glaubwürdigen Haushaltskonsolidierung in Südeuropa bei gleichzeitiger Reduktion der Leistungsbilanzdefizite, nur moderate rezessive Schocks für Deutschland. Der deutsche Arbeitsmarkt verfüge über die Voraussetzungen, um einen sanften Abschwung zu absorbieren.

Schlagwörter: Arbeitsmarkt, Arbeitsmarktflexibilität, Deutschland
JEL Klassifikation: J210

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut, München, 2012