Aufsatz in Zeitschrift

Wie ist das EU-Konzept zur Bankenunion zu bewerten?

Sabine Lautenschläger, Thomas Gstädtner, Sascha Steffen
ifo Institut, München, 2013

ifo Schnelldienst, 2013, 66, Nr. 01, 03-13

Mit den Beschlüssen zur europäischen Regulierung im Dezember 2012 hat die EU einen Schritt in Richtung Bankenunion gemacht. Nach Ansicht von Sabine Lautenschläger, Deutsche Bundesbank, braucht Europa Zeit, um eine europäische Bankenaufsicht und einen europäischen Abwicklungsmechanismus auf ein solides rechtliches Fundament und auf starke Institutionen zu stellen. Eine Bankenunion in diesem Sinne sei auch keine schnelle und bequeme Lösung der gegenwärtigen Krise und erst recht kein Ersatz für eine anhaltende Gesundung der Staatsfinanzen. Ein längerfristiger Zeithorizont dürfe nicht aus den Augen verloren werden. Für Thomas Gstädtner ist es entscheidend, im Bereich der Bankenrestrukturierung vor der Etablierung der gemeinsamen Aufsicht eine weitere Harmonisierung des Rechts herbeizuführen, um der EZB bzw. einer europäischen/nationalen Restrukturierungsbehörde den direkten Eingriff und die Abwicklung von nicht-tragfähigen Banken zu ermöglichen. Sascha Steffen, European School of Management and Technology (ESMT), Berlin, sieht den Beschluss der EU zur europäischen Regulierung als einen Schritt in Richtung Bankenunion, deren Auf- und Ausbau noch lange Zeit in Anspruch nehmen wird. Die Bankenunion sei daher auch kein Modell zur Krisenbekämpfung, sondern eher eine Weiterentwicklung und langfristige Stabilisierung.

Schlagwörter: Bank, Bankenkrise, Bankrecht, Bankenaufsicht, Kreditgeschäft, Einlagensicherung, Kapitalmarktregulierung, Europäische Wirtschafts- und Währungsunion, Finanzmarktkrise, Zentralbank, Europa, Bankenunion, EZB, Eurozone
JEL Klassifikation: F300, F340, E580, G200, G280

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut, München, 2013