Aufsatz in Zeitschrift

Deutsche Wirtschaft stagniert – Jetzt Wachstumskräfte stärken

Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose
ifo Institut, München, 2014

ifo Schnelldienst, 2014, 67, Nr. 20, 03-61

Am 9. Oktober 2014 stellte die Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose in Berlin ihr Herbstgutachten der Presse vor. Sie geht davon aus, dass sich die deutsche Konjunktur abgekühlt hat. Das Bruttoinlandsprodukt wird in diesem Jahr voraussichtlich um 1,3% steigen. Das 68%-Prognoseintervall reicht dabei von 1,1% bis 1,5%. Vor allem die schwächere Weltkonjunktur und eine verhaltene Investitionstätigkeit im Inland dämpfen die wirtschaftliche Entwicklung. Im kommenden Jahr dürfte die Produktion um 1,2% ausgeweitet werden. Dabei spielt aber auch eine Rolle, dass das kommende Jahr mehr Arbeitstage hat; kalenderbereinigt liegt die Expansionsrate nur bei 1,0%. Wichtigste Aufgabe der Wirtschaftspolitik ist es in diesem Umfeld, jetzt die Wachstumskräfte zu stärken und günstige Rahmenbedingungen für die Investitionstätigkeit zu setzen. Ein gewisser Spielraum für eine gestaltende Finanzpolitik steht hierfür zur Verfügung. Im Herbst 2014 expandiert die Weltproduktion weiterhin in mäßigem Tempo. Zwar setzt sich in den USA und in Großbritannien der Aufschwung fort, aber im Euroraum hat die Erholung, anders als noch im Frühjahr erwartet, nicht Tritt gefasst. Uneinheitlich ist die Konjunktur auch in den Schwellenländern. Die recht schwache weltwirtschaftliche Expansion schlug sich darin nieder, dass der Welthandel im ersten Halbjahr 2014 kaum zugelegt hat.

Schlagwörter: Weltwirtschaft, Weltkonjunktur, Konjunkturprognose, Konjunkturzusammenhang, Wirtschaftslage, Deutschland, Welt
JEL Klassifikation: F000, O100

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut, München, 2014