Aufsatz in Zeitschrift

Fracking: Sollte die umstrittene Methode der Erdgasförderung erlaubt werden?

Martin Faulstich, Mechthild Baron, Walter Frenz, Hans-Joachim Kümpel, Matthias Knauff, Leon Leschus, Sven Schulze
ifo Institut, München, 2015

ifo Schnelldienst, 2015, 68, Nr. 01, 07-21

Sollte die umstrittene Fracking-Methode in Deutschland für eine kommerzielle Nutzung erlaubt werden? Martin Faulstich und Mechthild Baron, Sachverständigenrat für Umweltfragen, kommen zu dem Ergebnis, dass Fracking energiepolitisch nicht notwendig ist und keinen maßgeblichen Beitrag zur Energiewende leisten kann. Es sollte derzeit wegen gravierender Wissenslücken im kommerziellen Umfang nicht zuzulassen werden. Walter Frenz, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, weist darauf hin, dass, unter juristischen Gesichtspunkten, ein geeigneter Vorschlag für eine den Chancen und Risiken von Fracking gerecht werdende Anpassung des geltenden Rechts, insbesondere des Wasserhaushaltsgesetzes, existiert. Matthias Knauff, Universität Jena, zeigt dass der Gesetzgeber bei seinen Entscheidungen nicht völlig frei ist. Unter der Voraussetzung einer Beachtung der bestehenden Umweltschutzstandards sei Fracking eine grundrechtlich geschützte Tätigkeit, deren Untersagung nicht allein aus politischen Gründen möglich sei. Allerdings könnten die damit einhergehenden bekannten und unbekannten Risiken im Sinne des Vorsorgeprinzips eine Einschränkung rechtfertigen. Nach Ansicht von Hans-Joachim Kümpel, Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), ist Fracking eine beherrschbare Technologie, während Leon Leschus und Sven Schulze, Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI), alles in allem Skepsis im Hinblick auf Fracking in Deutschland für angebracht halten.

Schlagwörter: Fracking, Schiefergas, Energiewirtschaft, Energiewende, Deutschland
JEL Klassifikation: Q420, Q530, Q540, L950

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut, München, 2015