Aufsatz in Zeitschrift

Langfristige Effekte der Regionalpolitik

Tobias Seidel, Maximilian von Ehrlich
ifo Institut, Dresden, 2015

ifo Dresden berichtet, 2015, 22, Nr. 03, 20-28

Die Reduzierung regionaler Ungleichheiten ist in Deutschland ein zentrales Anliegen der Politik. Dabei erhoffen sich Politiker oft, dass temporäre Förderung einen sich selbst tragenden Entwicklungsprozess in Gang setzt. Der Umfang regionaler Umverteilung ist sowohl auf nationaler wie internationaler Ebene enorm. Bei all dem Aufwand sind die Auswirkungen dieser Politik bisher wenig verstanden. Insbesondere ist unklar, ob es gelingen kann, mit einer temporären Politikmaßnahme eine sich selbst tragende öko - nomische Entwicklung in geförderten Regionen einzuleiten. Der vorliegende Beitrag zeigt, dass tempo räre Politikinterventionen in der Lage sind, die Verteilung ökonomischer Aktivität im Raum langfris tig zu be - einflussen. Der Umfang der Förderung war groß genug, dass die Transfers einen Einfluss auf die Ent - scheidung von Individuen ausüben konnten. Jedoch ergibt sich ein ernüchterndes Bild, wenn die ge - samtwirtschaftliche Effizienz der Regionaltransfers betrachtet wird. Die Ergebnisse deuten auf hohe Umsiedlungsaktivitäten von Haushalten und Firmen hin. Insbesondere wenn die Kostenseite berücksichtigt wird, ist die gesamtwirtschaftliche Effizienz fraglich.

Schlagwörter: Ungleichgewichtiges Wachstum, Regionalentwicklung, Regionalpolitik, Wirtschaftsförderung, Effizienz, Deutschland
JEL Klassifikation: O100, R580

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut, Dresden, 2015