Aufsatz in Zeitschrift

Die Wirtschaftsdynamik beiderseits der ehemaligen innerdeutschen Grenze

Christian Ochsner, Michael Weber
ifo Institut, Dresden, 2016

in: ifo Dresden berichtet, 2016, 23, Nr. 05, 15-23

Die geographische Nähe ostdeutscher Kreise zu Westdeutschland wirkt sich positiv auf deren regionale ökonomische Aktivität aus. Dies zeigt eine Analyse der Anzahl der Betriebsgründungen und der Beschäftigungsentwicklung seit 1995. Dieser Befund ist insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe stark ausgeprägt. So lag die Gründungsintensität von Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes in ostdeutschen Kreisen nahe der ehemaligen innerdeutschen Grenze bis 2005 um ca. 30 % über der Gründungsintensität weiter entfernt liegender ostdeutscher Kreise. Dieses regionale Gefälle reduzierte sich allerdings im Laufe der Zeit. Gleichzeitig zeigt sich im Westen das gegenläufige Bild: Ehemals grenznahe Kreise zeigten eine signifikant geringere Gründungsintensität und ein geringeres Beschäftigungswachstum als weiter entfernte westdeutsche Gebiete. Die Resultate deuten darauf hin, dass sowohl der Zugang zu kaufkräftigen Absatzmärkten als auch ortsgebundene Subventionen als Erklärung dieser Dynamik dienen könnten.

Schlagwörter: Geographie, Grenzregion, Unternehmensgründung, Arbeitsnachfrage, Industrie, Regionalentwicklung, Ostdeutschland
JEL Klassifikation: O100, R230, R580

Enthalten in Zeitschrift bzw. Sammelwerk

Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut, Dresden, 2016