Aufsatz in Zeitschrift

Einkommensungleichheit in Deutschland, Teil 2: Die Rolle der Umverteilung

Gabriel Felbermayr, Michele Battisti, Sybille Lehwald
ifo Institut, München, 2016

ifo Schnelldienst, 2016, 69, Nr. 14, 22-29

Deutschland ist ein Land, das kräftig von oben nach unten umverteilt, innerhalb von Haushalten, durch Steuern und Transfers sowie auch durch die Bereitstellung öffentlicher Güter: In kaum einem anderen Land ist die Differenz zwischen der Ungleichheit der Brutto- und Nettoeinkommen größer als in Deutschland. Für die Lebenssituation der Arbeitnehmer ist nicht ausschlaggebend, was die Arbeitgeber an Bruttoentgelten bezahlen, sondern was nach Steuern und Transfers an Einkommen verfügbar ist. Die Entwicklung der Nettoeinkommensungleichheit auf Haushaltsebene weist seit 2005 keinen Anstieg mehr auf. Zudem gehört Deutschland innerhalb der OECD zu den Staaten, die sich durch ein besonders geringes Maß an Nettoeinkommensungleichheit auszeichnen. Dabei ist noch nicht berücksichtigt, dass der Staat nicht nur durch Steuern und Transfers umverteilt, sondern auch durch die Bereitstellung öffentlicher Güter wie Bildung und Gesundheitsversorgung. Auch diese Faktoren müssen für eine solide Beurteilung der Ungleichheit Berücksichtigung finden.

Schlagwörter: Einkommensverteilung, Umverteilung, Verteilungsgerechtigkeit, Gini-Koeffizient, Deutschland
JEL Klassifikation: D310, D630, H230

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut, München, 2016