Aufsatz in Zeitschrift

Wirtschaftskonjunktur 2015: Prognose und Wirklichkeit

Wolfgang Nierhaus
ifo Institut, München, 2016

ifo Schnelldienst, 2016, 69, Nr. 03, 34-40

Das ifo Institut beleuchtet seit Jahren kritisch die Güte der eigenen Konjunkturprognosen. Im folgenden Beitrag werden für das abgelaufene Jahr die Gründe für aufgetretene Differenzen zwischen Prognose und Wirklichkeit diskutiert. Zudem wird auf die Prognosequalität im langjährigen Durchschnitt eingegangen. Die Prognose des ifo Instituts für die jahresdurchschnittliche Zuwachsrate des realen BIP im Jahr 2015 basiert insgesamt gesehen auf etwas zu pessimistisch gesetzten Rahmenbedingungen und war damit zu wenig optimistisch gewesen. Im Dezember 2014 war eine jahresdurchschnittliche Veränderungsrate des realen BIP von 1,5% prognostiziert worden, die erste vorläufige amtliche BIP-Schätzung für das Jahr 2015 beläuft sich auf 1,7%. Der absolute Prognosefehler in Höhe von 0,2 Prozentpunkten liegt damit deutlich innerhalb der vom Statistischen Bundesamt für das reale BIP genannten finalen Revisionsmarge (mittlere absolute Revision: 0,42). Auch die längerfristige Prognosebilanz des ifo Instituts kann sich sehen lassen. Es zeigt sich, dass der mittlere Prognosefehler im Zeitraum 1992 bis 2015 nicht signifikant von null verschieden ist, zudem sind die Prognosen des ifo Instituts effizient. Zudem hat die Treffsicherheit in den vergangenen zwölf Jahren nicht abgenommen, vielmehr hat sie sich im Vergleich zu der Zwölfjahresfrist 1992 bis 2003 erhöht.

Schlagwörter: Konjunktur, Wirtschaftsprognose, Prognoseverfahren, Statistische Methode
JEL Klassifikation: E320

Enthalten in Zeitschrift bzw. Sammelwerk

Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut, München, 2016