Wealth and Politics: Studies on Inter Vivos Transfers and Partisan Effects

Die Dissertation behandelt in sechs eigenständigen Studien Themen zu Vermögensübertragungen zwischen Generationen sowie zum Einfluss von ideologischer Orientierung und Wahlen auf Einkommensungleichheit, Haushaltskonsolidierung, Finanzplanung und Politikberatung. Die erste Studie untersucht die Einflussgrößen von Schenkungen von Betriebsvermögen. Die Ergebnisse zeigen, dass bei größeren Unternehmen und bei Unternehmen mit guter Geschäftslage die Schenkungswahrscheinlichkeit stieg. Auch durch die im Zuge der Erbschaftsteuerreform 2009 eingeführten Verschonungsabschläge für Betriebsvermögen ist die Schenkungswahrscheinlichkeit gestiegen. Die zweite Studie geht allgemeiner der Frage nach, wie die Steuerreform 2009 das Schenkungsverhalten der Deutschen beeinflusst hat. Im Ergebnis zeigt sich keine signifikante Steigerung der Wahrscheinlichkeit von Schenkungen innerhalb der Kernfamilie, wohingegen die Wahrscheinlichkeit von Schenkungen an andere nahe Verwandte und nicht verwandte Personen um ca. 30 Prozent gestiegen ist. Die dritte Studie behandelt das Zusammenspiel von Regierungsideologie, Globalisierung und dem Einkommensanteil der obersten Perzentile der Einkommensverteilung in OECD-Ländern. Die vierte Studie zeigt auf, dass Worte und Taten deutscher Landespolitiker und -regierungen in Bezug auf Haushaltskonsolidierung und Schuldenbremsen voneinander abgewichen haben. Die fünfte Studie beschreibt, wie deutsche Landesregierungen ihre mehrjährige Finanzplanung im Vorfeld von Wahlen strategisch gestaltet haben. In ostdeutschen Bundesländern wurde die Staatsquote in Vorwahljahren systematisch unterschätzt. Die sechste Studie untersucht, inwiefern unterschiedliche ideologische Orientierungen der deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute die Politikberatung in der Gemeinschaftsdiagnose beeinflusst haben.