Aufsatz in Zeitschrift

Augustus‘ langer Schatten: Warum der römische Teil Deutschlands noch heute besser entwickelt ist

Fabian Wahl
ifo Institut, Dresden, 2018

in: ifo Dresden berichtet, 2018, 25, Nr. 02, 18-25

Ökonomen und Politiker gehen heute nicht mehr von einer schnellen Angleichung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit zwischen Ost- und Westdeutschland aus. In der Tat zeigen viele aktuelle Studien, dass regionalökonomische Unterschiede sehr persistent, also kaum veränderbar sind. Dieser Artikel unter¬sucht das römische Erbe in Deutschland auf seine Auswirkungen auf die regionalökonomische Ungleich¬heit. Selbst in der heutigen Zeit unterscheidet sich die Wirtschaftskraft entlang des Limes Germanicus, welcher den römischen vom nicht-römischen Teil Deutschlands trennte. Die ehemals römischen Gebiete in Deutschland weisen auch heute noch eine signifikant höhere Wirtschaftskraft auf als direkt benachbarte, nicht-römische Gebiete. Hauptursache dieser Persistenz ist insbesondere das von den Römern gebaute Straßennetz. Entlang dieses Straßennetzes wuchsen Städte schneller, was auch heute noch sichtbar ist. Diese Resultate legen nahe, dass regionalökonomische Disparitäten sehr weit zurückliegende historische Ursachen haben können.

Schlagwörter: Regionalökonomik, Regionalentwicklung, Wirtschaftslage, Geschichte, Altertum, Vergleich, Ostdeutschland, Westdeutsche Bundesländer
JEL Klassifikation: N000, R100

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut, Dresden, 2018