Aufsatz in Zeitschrift

Bauhauptgewerbe: Geschäftsklima kühlt sich etwas ab


ifo Institut, München, 2018

in: ifo Konjunkturperspektiven, 2018, 45, Nr. 06, 11-14

Im Juni hat der Geschäftsklimaindikator für das Bauhauptgewerbe leicht nachgegeben. Die befragten Bauunternehmen bewerteten ihre aktuelle Lage zurückhaltender als zuletzt. Die Geschäftsperspektiven für die kommenden sechs Monate blieben dagegen unverändert positiv. Der Ausnutzungsgrad der Gerätekapazitäten sank um einen halben Prozentpunkt auf 79,4%, lag aber weiterhin über dem Vorjahreswert (78,2%). Rund 30% der Umfrageteilnehmer berichteten über Beeinträchtigungen ihrer Bauproduktion. Dabei klagten mit 19% die meisten der befragten Baufirmen über Arbeitskräftemangel; dies ist der höchste jemals gemessene Wert. Mit weitem Abstand folgen Auftragsmangel (5%) und negative Witterungseinflüsse (3%). Materialknappheit war ebenfalls ein Thema. Zwar lag der Umfragewert mit 3% ebenfalls recht niedrig. Gleichwohl ist festzustellen, dass dieser Hinderungsgrund seit Frühjahr 2017 merklich an Bedeutung gewonnen hat und der im Juni verzeichnete Wert letztmals Ende 2006 übertroffen wurde. Die Reichweite der Auftragsbestände verharrte im Juni bei 4,0 Monaten; vor einem Jahr betrugen die Reserven 3,6 Monate. Den Firmenangaben zufolge konnten die Preise etwas seltener heraufgesetzt werden als zuletzt. Dafür zeigten sich die Firmen hinsichtlich möglicher Preiserhöhungsspielräume in den kommenden Monaten optimistischer. Die Befragungsteilnehmer rechneten weniger oft mit einer Ausweitung ihrer Beschäftigtenzahl. Gleichwohl lag der entsprechende Umfragewert nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau.

Schlagwörter: Deutschland, Baukonjunktur, Branchenkonjunktur, Bauwirtschaft, Geschäftsklima
JEL Klassifikation: L740

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ifo Institut, München, 2018