Aufsatz in Zeitschrift

Bauhauptgewerbe: Schwindender Optimismus


ifo Institut, München, 2018

in: ifo Konjunkturperspektiven, 2018, 45, Nr. 11, 11-14

Im Rahmen der jüngsten Umfrage im Bauhauptgewerbe verfehlte der Klimaindikator den vorangegangenen Rekordwert. Nach einem moderaten Rückgang notierte die Kenngröße wieder genau auf dem im August erreichten Stand und damit immer noch auf einem im langfristigen Vergleich außerordentlich guten Niveau. Zurückzuführen war der Rückgang primär auf eine Eintrübung der Geschäftsaussichten. Dennoch waren die zuversichtlichen Stimmen hinsichtlich der weiteren Entwicklung in den kommenden sechs Monaten noch klar in der Überzahl. Die derzeitige Geschäftssituation verschlechterte sich im November indessen nur geringfügig, so dass der Lageindikator nur knapp unter dem im Oktober ermittelten gesamtdeutschen historischen Höchststand lag. Der Auslastungsgrad der vorhandenen Maschinenkapazität stieg marginal und lag damit bei 79,7%. Vor Jahresfrist betrug er noch 78,4%. Von einer Behinderung ihrer Bautätigkeit berichteten im November 37,7% der Teilnehmer, was einem Rückgang um 3 Prozentpunkte entspricht. Der Arbeitskräftemangel verlor erneut leicht an Bedeutung, war aber mit aktuell 17,4% (18,1% im Oktober) weiterhin das mit Abstand am häufigsten genannte Hemmnis. Einen Mangel an Aufträgen monierten im Rahmen der jüngsten Befragung 6,8% der Betriebe (6,5%). Darauf folgte die Materialknappheit, die aktuell noch 5,4% der Betriebe betraf (6,5%). Die durchschnittliche Reichweite der Auftragsbücher stieg um 0,3 Monate und lag damit bei außergewöhnlichen 4,2 Monaten. Binnen Jahresfrist entspricht dies einer Zunahme um kräftige 0,7 Monate. Die Teilnehmer berichteten etwas seltener, ihre Bau­preise erhöht zu haben. Für die kommenden Monate erwarteten sie hingegen spürbar öfter Raum für weitere Preisanpassungen. Die per saldo stark expansiven Personalpläne wurden nochmals geringfügig aufgestockt.

Schlagwörter: Deutschland, Baukonjunktur, Branchenkonjunktur, Bauwirtschaft, Geschäftsklima
JEL Klassifikation: L740

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ifo Institut, München, 2018