Aufsatz in Zeitschrift

Regionale Ungleichheit der Arbeitsproduktivität in Deutschland und der EU: Was sagen die Daten?

Martin Braml, Gabriel Felbermayr
ifo Institut, München, 2018

ifo Schnelldienst, 2018, 71, Nr. 10, 26-31

Im ifo Schnelldienst 7/2018 wurde gezeigt, dass die regionale Ungleichheit in Deutschland und der EU, gemessen an der Varianz des BIP pro Einwohner auf Kreisebene, seit 2000 zurückgeht. Dieser Betrag belegt, dass das Niveau der regionalen Ungleichheit deutlich niedriger ist, wenn man die Wirtschaftskraft pro Beschäftigten – ein Maß für die Arbeitsproduktivität – untersucht. Der Grund dafür ist das Einpendeln vieler Menschen in Kreise mit hohem BIP pro Einwohner. Die Mobilität des Faktors Arbeit verringert auf zwei Arten die regionale Ungleichheit: Zum einen führt er durch Zu- und Fortzug zu einer Änderung der Knappheitsverhältnisse und gleicht die Pro-Kopf-Einkommen an. Zum anderen führt kreisüberschreitendes Pendeln dazu, dass regionale Produktion und regionaler Konsum nicht deckungsgleich sein müssen. Es profitieren viele Kreise von Produktionshubs in ihrer näheren Umgebung, in die die Arbeitnehmer einpendeln können, ohne gleich hinziehen zu müssen. Die räumliche Ungleichheit ist – auch mit dieser Metrik gemessen – in Deutschland deutlich rückläufig.

Schlagwörter: Arbeitsproduktivität, Regionalstatistik, Pendelverkehr, Regionale Arbeitsmobilität, Räumliche Verteilung, Deutschland, EU-Staaten
JEL Klassifikation: J610, R110

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut, München, 2018