Aufsatz in Zeitschrift

Bauhauptgewerbe: Leicht optimistische Geschäftsaussichten


ifo Institut, München, 2019

ifo Konjunkturperspektiven, 2019, 46, Nr. 09, 11-14

Im Bauhauptgewerbe verbesserte sich das Geschäftsklima etwas. Die Geschäftslage wurde auf hohem Niveau etwas weniger günstig eingestuft, allerdings überwogen im September wieder optimistische Einschätzungen zur zukünftigen Geschäftssituation. Die Unsicherheit der Firmen ist anhand des seit Januar um den Nullpunkt schwankenden Indikators zu den Geschäftserwartungen abzulesen. Die Reichweite der Auftragsbestände lag bei vier Monaten und befindet sich somit 0,1 Monate unter dem Augustwert bzw. 0,1 Monate über dem Vorjahreswert. Bereits den fünften Monat in Folge gaben weniger Firmen an, dass ihre Auftragsbestände verhältnismäßig groß sind. Im langjährigen Vergleich liegt der entsprechende Indikator jedoch nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau. Eine Beeinträchtigung der Bauaktivität nahmen 37,4% (35,9% zuletzt) wahr. Insbesondere ein Mangel an Arbeitskräften wurde hier als Faktor genannt (15,9% aktuell, 16,4% zuletzt). Darüber hinaus beklagten sie Auftragsmangel (7,4%) und -stornierungen (4%). Weitere Faktoren wie Materialknappheit (2%), Finanzierungsschwierigkeiten (1,6%) oder Witterungseinflüsse (0,9%) haben eine untergeordnete Bedeutung bei der Beeinträchtigung der Bautätigkeit gespielt. Innerhalb der vergangenen sechs Monate sank die Kapazitätsauslastung um 4,1 Prozentpunkte und lag im September bei 78,3%. Die Baupreise wurden den Befragungsteilnehmern zufolge zuletzt per saldo gesenkt. Für die nahe Zukunft sahen die Firmen jedoch nochmals häufiger Preisgestaltungsspielräume. In ihren Personalplanungen für die kommenden drei Monate zeigten sich die Betriebe vorsichtiger. Der entsprechende Saldo sank auf den niedrigsten Wert seit Juni 2018.

Schlagwörter: Deutschland, Baukonjunktur, Branchenkonjunktur, Bauwirtschaft, Geschäftsklima
JEL Klassifikation: L740

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ifo Institut, München, 2019