Aufsatz in Zeitschrift

Schrumpfende Boomregionen – ein Problemfall der regionalen Entwicklung

Hubertus Bardt, Anja Katrin Orth
ifo Institut, München, 2019

ifo Schnelldienst, 2019, 72, Nr. 09, 38-44

Während der demographische Wandel und die schlechteren wirtschaftlichen Perspektiven schrumpfender Re­­gionen oftmals Hand in Hand gehen, fällt bei einigen Regionen eine besondere Entwicklung auf. Hier verbindet sich eine wachsende Beschäftigung mit einer sinkenden Bevölkerung. Die Region schrumpft, obwohl sich die wirtschaftlichen Aussichten vor Ort verbessert haben. Dort ist es für die florierenden Unternehmen schwer, die notwendigen Fachkräfte zu gewinnen, um das Wachstum des Unternehmens zu gewährleisten. Wenn sich diese Situation weiter verschlechtert, müssen Unternehmen möglicherweise einzelne Funktionen oder ganze Betriebe an andere inländische oder ausländische Standorte verlagern, die attraktiver für qualifizierte Mitarbeiter sind. Hubertus Bardt und Anja Katrin Orth, Institut der deutschen Wirtschaft, Köln, ermitteln anhand der Entwicklung von Bevölkerung und sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung die schrumpfenden Boom­regionen in Deutschland. Die dabei identifizierten Problemregionen weisen eine überdurchschnittlich ausgeprägte Anspannung am Arbeitsmarkt auf. Den drohenden Abwärtstendenzen, die sich trotz positiver wirtschaftlicher Aussichten ergeben können, muss durch Anstrengungen der beteiligten Unternehmen und Kommunen begegnet werden. Gemeinsam müssen sie die Attraktivität der Städte besonders für mobile und gut qualifizierte Bevölkerungsgruppen stärken.

Schlagwörter: Regionaler Strukturwandel, Arbeitsmarkt, Regionalentwicklung, Unternehmen, Standortfaktor, Demographie
JEL Klassifikation: R580, J110, J210, J240

Enthalten in Zeitschrift bzw. Sammelwerk

Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut, München, 2019