Monographie (Autorenschaft)

Beschäftigungseffekte steuer- und sozialpolitischer Maßnahmen

Volker Meier
IHK für München und Oberbayern, München, 2019

Impulse für die Wirtschaft

Der Übergang vom Ehegattensplitting zur individuellen Besteuerung oder zum Familiensplitting lässt Beschäftigungsgewinne in der Größenordnung von etwa 200.000 Vollzeitäquivalenten in Deutschland erwarten. Ein Beschäftigungsgewinn von etwa 75.000 Vollzeitäquivalenten könnte bereits durch die Abschaffung der Steuerklassenkombination III/V bei sonstiger Beibehaltung des Ehegattensplittings erzielt werden. Die Abschaffung der beitragsfreien Mitversicherung von Ehegatten in der gesetzlichen Krankenversicherung und sozialen Pflegeversicherung kann Beschäftigungsgewinne im Volumen von bis zu 300.000 Vollzeitäquivalenten erzeugen, wobei etwa 120.000 Vollzeitäquivalente auch bei Einführung eines Mindestbeitrags in der Größenordnung von 200 Euro zu realisieren wären. Im Bereich der gesetzlichen Rentenversicherung sind bei einer Erhöhung der Abschläge für vorzeitigen Rentenzugang von 3,6 % auf ein Niveau von 6 % Beschäftigungsgewinne in der Größenordnung von 180.000 Vollzeitäquivalenten zu erwarten. Eine Anhebung des gesetzlichen Renteneintrittsalters von 67 auf 69 Jahre führt voraussichtlich zu einer Mehrbeschäftigung von etwa 480.000 Vollzeitäquivalenten. Bei einer Abschaffung der Rente mit 63 wäre mit Beschäftigungsgewinnen in der Größenordnung von etwa 145.000 Vollzeitäquivalenten zu rechnen. Jeweils rund 1/6 dieser Beschäftigungsgewinne entfällt auf Bayern.