Aufsatz in Zeitschrift

»Lockdown light« lässt Kurzarbeit im November wieder etwas ansteigen

Sebastian Link, Stefan Sauer
ifo Institut, München, 2020

ifo Schnelldienst, 2020, 73, Nr. 12

Die Zahl der Beschäftigten in Kurzarbeit in Deutschland ist nach Schätzung des ifo Instituts im November erstmals seit Mai wieder etwas gestiegen. Demnach dürften etwa 2,0 Millionen Personen in Kurzarbeit gewesen sein (5,9% der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten), nachdem es im Oktober schätzungsweise 1,8 Millionen Personen waren (5,4%). Der Anstieg ist vor allem auf die Wirtschaftsbereiche zurückzuführen, die vom seit Anfang November geltenden »Lockdown light« betroffen sind. Im Gastgewerbe dürfte sich die Zahl der Kurzarbeiter im Vergleich zum Vormonat mehr als verdoppelt haben. Auch im Handel war ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Im Verarbeitenden Gewerbe sank der Anteil der Beschäftigten in Kurzarbeit dagegen erneut und dürfte nun erstmals seit Beginn der Coronakrise unter der 10%-Marke liegen. Die Schätzungen beruhen auf der monatlichen Konjunkturumfrage des ifo Instituts unter ca. 7 000 Unternehmen. Die Schätzmethode wurde im Vergleich zu den Vormonaten revidiert. Infolgedessen wurden die Schätzungen für Oktober, für den das ifo Institut ursprünglich von 3,3 Millionen Kurzarbeitern ausging, und die übrigen vorhergehenden Monate nach unten korrigiert.

Schlagwörter: Unterbeschäftigung, Beschäftigte, Branchenentwicklung, Epidemie, Kurzarbeit
JEL Klassifikation: J300, J210

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut, München, 2020