Beitrag zu Sammelwerk

Konjunkturumfrage Dienstleistungen

Przemyslaw Brandt
ifo Institut, München, 2020

in: Sauer, Stefan / Wohlrabe, Klaus (Hrsg.): ifo Handbuch der Konjunkturumfragen, 77-88

Als das ifo Institut 1949 die ersten Konjunkturumfragen startete, wurden ausschließlich Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes befragt. Die Antworten dieses Sektors reichten zum damaligen Zeitpunkt aus, um die konjunkturelle Entwicklung der deutschen Wirtschaft nachzeichnen zu können. Allerdings wurde die Umfrage in den folgenden Jahren auf weitere Wirtschaftsbereiche ausgeweitet, um einen größeren Anteil der deutschen Wirtschaft abzudecken. Bis zur Veröffentlichung der ersten Ergebnisse der Konjunkturumfrage im Dienstleistungsbereich im Jahr 2005 wurden monatlich die Bereiche „Verarbeitendes Gewerbe “, „Bauhauptgewerbe “sowie „Großhandel “und „Einzelhandel “befragt. Bis ungefähr zur Jahrtausendwende stieg der Bruttowertschöpfungsanteil des Dienstleistungssektors (inklusive des Groß- und Einzelhandels) in Deutschland auf nahezu 70%. Seitdem verharrt der Anteil, mit kleineren Schwankungen, ungefähr auf diesem Niveau. Die Konjunkturumfrage im Handel deckte allerdings nur einen Teilbereich der Dienstleistungen ab und konnte die steigende Bedeutung des gesamten Dienstleistungssektors für die deutsche Wirtschaft nicht abbilden. Insgesamt entfällt auf den Handel in Deutschland ein Bruttowertschöpfungsanteil von knapp 10%. Den restlichen 60% wird aus diesem Grund mit einer eigenständigen Konjunkturumfrage Rechnung getragen. Diese orientiert sich an den Konjunkturumfragen in den anderen Wirtschaftsbereichen.

Enthalten in Zeitschrift bzw. Sammelwerk

Monographie (Herausgeberschaft)
Stefan Sauer, Klaus Wohlrabe
ifo Institut, 2020
ifo Beiträge zur Wirtschaftsforschung / 88