Monographie (Autorenschaft)

Raus aus der Zweitverdienerinnenfalle: Reformvorschläge zum Abbau von Fehlanreizen im deutschen Steuer- und Sozialversicherungssystem

Maximilian Joseph Blömer, Przemyslaw Brandt, Andreas Peichl
ifo Institut, München, 2021

ifo Forschungsberichte / 126

In der diesem Bericht zugrunde liegenden Studie haben wir häufig diskutierte Vorschläge für Reformen untersucht, die dem Ziel dienen sollen, die Beschäftigungsanreize für Zweitverdienende zu verbessern. Zur Quantifizierung der Wirkungen der vorgeschlagenen Reformen auf das Arbeitsangebot haben wir das ifo-Mikrosimulationsmodell verwendet, ein empirisch geschätztes strukturelles Arbeitsangebotsmodell im Haushaltskontext. Eine Reform der Ehegattenbesteuerung in Gestalt einer Einführung des Realsplittings mit einem maximalen Übertragsbetrag von 13.805 Euro würde unseren Untersuchungen zufolge den Anreiz für Zweitverdienende zu einer Ausweitung ihres Arbeitsangebots stärken. Positive Beschäftigungseffekte dieser Reform wären insbesondere auf Ausweitungen des Arbeitsangebots von Frauen zurückzuführen. Würde man diese Reform mit einer Reform der Mini- und Midijob-Regelungen kombinieren, so ließen sich weitere Anreizprobleme beheben: Insbesondere Frauen könnten der „Zweitverdienendenfalle“ entkommen, in die sie bei geringen Arbeitsstundenzahlen geraten oder zu geraten drohen.