Nachhaltigkeit und Wohlstand – Antagonisten oder Symbiose?

Sind Nachhaltigkeit und Wachstum vereinbar? Darüber gehen die Meinungen auseinander. Es gibt die Optimisten, die dank der Entwicklung neuer Technologien darauf vertrauen, dass die Wirtschaft nachhaltig, umwelt- und klimafreundlich wachsen kann und muss. Die anderen behaupten, es gebe kein unbegrenztes Wachstum, ohne die natürlichen Lebensgrundlagen zu zerstören. Mit Blick auf den Schutz der Erde fordern sie daher, das Wachstum zu begrenzen oder gar die Wirtschaftsleistung zurückzufahren.

• Stehen ökologische Nachhaltigkeit und materieller Wohlstand also tatsächlich in einem unausweichlichen Zielkonflikt?
• Geht Wohlstand langfristig nur auf Kosten der Umwelt, müssen wir uns entscheiden, oder ist auch eine Symbiose denkbar?
• Was versteht man unter Nachhaltigkeit und was unter Naturkapital?
• Können wir den Verlust von natürlichem Kapital der Erde unbegrenzt durch mehr Wissen und neue Technologien ausgleichen?
• Wie geht es weiter und was kann Politik und jeder Einzelne tun?

U. a. diesen Fragen hat sich Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts, in seinem Vortrag zum Thema "Nachhaltigkeit und Wohlstand – Antagonisten oder Symbiose?" gewidmet.

Informationen zur Munich Economic Debate

Der Vortrag war Teil der Serie "Nachhaltigkeit – Wachstumsbremse oder Garant für Wohlstand im nächsten Jahrzehnt?" (Juli 2023–Dezember 2023)

Ob es um einen sorgsamen Umgang mit fossilen Brennstoffen, das Vermeiden von Emissionen, Finanzanlagen oder die Staatsverschuldung geht – der Begriff der Nachhaltigkeit hat in den vergangenen Jahren viele Bereiche des Lebens und Wirtschaftens durchdrungen. Ihm wird die Rolle eines Leitmotivs für einen grundlegenden Strukturwandel von Wirtschaft und Gesellschaft, nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa zugeschrieben. Es herrscht weitestgehend Konsens, dass Naturzerstörung und Klimaerwärmung mit einer nachhaltigen Sicherung der Lebensgrundlagen unvereinbar sind. Umsteuern erfordert jedoch heute schon viel Kapitaleinsatz und langfristige Investitionen. Die globale Natur des Problems, Uneinigkeit darüber, was nachhaltiges Wirtschaften bedeutet und Unsicherheiten in Bezug auf politische Entscheidungsprozesse erschweren angemessenes Handeln und untergraben die Planungssicherheit.

• Wieviel Nachhaltigkeit können und müssen wir uns leisten?
• Erfordert Nachhaltigkeit veränderte Rahmenbedingungen oder andere Präferenzen?
• Schließen sich Wachstum und Nachhaltigkeit aus?
• Welche Rahmenbedingungen kann die Politik setzen?
• Stellt nachhaltiges Wirtschaften eine Bedrohung für die Wettbewerbsfähigkeit dar?

Moderatorin: Judith Wittwer, Chefredakteurin der Süddeutschen Zeitung

Vortragssprache: Deutsch