Pressemitteilung -

Volkswirte empfehlen weltweit eine Lockerung der Corona-Maßnahmen

Die Corona-Gesundheitsmaßnahmen haben sich  einer Expertenumfrage zufolge im ersten Vierteljahr 2022 weltweit deutlich verbessert. Im Vergleich zum Vorquartal fällt die Bewertung um durchschnittlich 10 Punkte besser aus. Die Antwortenden fordern gleichzeitig weitere Lockerungen. Dies zeigt der neue Economic Experts Survey (EES), eine globale vierteljährliche Umfrage des ifo Instituts und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik mit diesmal 1603 Teilnehmenden aus 132 Ländern. „Gesundheitsschutz war während der Pandemie vorrangig, doch ist Corona mit hohen wirtschaftlichen Kosten einhergegangen“, sagt ifo-Forscher Niklas Potrafke. „Die vergleichsweise milderen Krankheitsverläufe der Omikron-Variante ermöglichen nun deutliche Lockerungen.“

Die bestehenden Maßnahmen zu lockern fordern insbesondere Antwortende in Asien und Europa. In lediglich vier von 18 Regionen empfehlen die Teilnehmenden eine leichte Verschärfung, allen voran in Afrika (Abbildung 1). „Die Verfügbarkeit von Impfstoffen ist für Lockerungen entscheidend. In afrikanischen Ländern sind immer noch verhältnismäßig wenig Menschen gegen Covid-19 geimpft“, sagt Potrafke.

Befragt wurde das Panel auch zur Fiskalpolitik, die wirtschaftliche Konsequenzen der Corona-Pandemie abfedert. Besser als im Vorquartal bewerten die Teilnehmenden die Corona-Fiskalpolitik in weiten Teilen Asiens und Europas, massiv schlechter in Mittelafrika. Sie empfehlen auch insgesamt eine expansivere Fiskalpolitik. Die Umfrage lief vom 16. Februar bis 2. März 2022. 

Infografik, Gesundheitsmaßnahmen gegen das Coronavirus

Die Abbildung zeigt das regionale Mittel aus den Fragen „How do you rate your country’s current Covid-19 public health measures?“ (linkes Panel) und „How would you change your country‘s current Covid-19 public health measures?“ (rechtes Panel). Die Expert*innen wurden nach einem Vergleich zum Vorquartal gefragt, die Antwortmöglichkeiten reichen von -100 („schlechter“) bis +100 („besser“) bzw. von -100 („strikter“) bis +100 („lockerer“). Die Angaben werden zuerst auf Länderebene und anschließend innerhalb von 18 Weltregionen gemittelt.

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Prof. Dr. Niklas Potrafke

Prof. Dr. Niklas Potrafke

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Harald Schultz

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