Projekt

Gemeinschaftsdiagnose 2013-2016

Auftraggeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Projektlaufzeit: Herbst 2013 - Frühjahr 2016
Projektteam: Dr. Tim Oliver Berg, Christian Breuer, Teresa Buchen, Christian Grimme, Marcell Göttert, Dr. Steffen Henzel, Dr. Atanas Hristov, Dr. Nikolay Hristov, Michael Kleemann, Robert Lehmann, Dr. Wolfgang Nierhaus, Magnus Reif, Dr. Elisabeth Wieland, Prof. Dr. Timo Wollmershäuser

Die Gemeinschaftsdiagnose wird von folgenden vier Anbietern bzw. Bietergemeinschaften erstellt:

  • ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V. mit Konjunkturforschungsstelle der Eidgenössischen Technischen Hochschule, Zürich
  • Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Berlin mit Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung, Wien
  • Institut für Wirtschaftsforschung Halle mit Kiel Economics
  • Rheinisch Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung e. V., Essen mit Institut für Höhere Studien, Wien

Aus dem Inhalt

Zweimal im Jahr (im Frühjahr und im Herbst) erstellt das ifo Institut zusammen mit den anderen Anbietern bzw. Bietergemeinschaften eine Prognose für die Weltwirtschaft und die deutsche Wirtschaft.

Fragestellung und Ziele des Projektes

Das wichtigste Ziel ist, die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland zu analysieren und zu prognostizieren. Da die deutsche Volkswirtschaft durch die Entwicklung in der Weltwirtschaft beeinflusst wird und da zunehmend in die europäische Wirtschaft integriert ist, erstreckt sich die Analyse und Prognose auch auf die Weltwirtschaft und auf die europäische Wirtschaft. Die wichtigsten Größen der Prognose für Deutschland sind das Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts, die wichtigsten Komponenten der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage (privater Verbrauch, Staatsverbrauch, Ausrüstungsinvestitionen, Bauinvestitionen, Exporte, Importe, Lagerveränderungen), die wichtigsten Komponenten auf der Angebotsseite (Produktivität, Beschäftigung) sowie die Preisentwicklung, die Arbeitslosigkeit und die Entwicklung des gesamtstaatlichen Budgets.

Prognosezeitraum

Im Frühjahrsgutachten werden die Quartale bis zum Ende des laufenden und des nächsten Jahres prognostiziert. Da in diesem Zeitpunkt das erste Quartal des laufenden Jahres noch nicht bekannt ist, bedeutet dies eine Prognose für acht Quartale. Im Herbstgutachten wird ebenfalls das laufende Jahr und das Folgejahr prognostiziert. Dies impliziert eine Prognose für sechs Quartale. Zusätzlich wird eine Mittelfristprognose zur Entwicklung in den nächsten fünf Jahren erstellt.

Prognosemethode

Für die Prognose werden mehrere Methoden angewendet. Verwendet werden die verschiedenen Konjunkturindikatoren einschließlich der Ergebnisse der verschiedenen Befragungen des ifo Instituts (Indikatoransatz), die ökonometrische Methode und die iterativ-analytische Methode. Diese Methoden schließen sich gegenseitig nicht aus sondern können vielmehr miteinander kombiniert werden je nach Fragestellung und Prognosezeitraum.

  • Der Indikatoransatz wird insbesondere für den kürzerfristigen Prognosezeitraum einschließlich der jüngsten Vergangenheit, für welche die Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung noch nicht vorliegen.
  • Die iterative-analytitische Methode wird angewendet für den Prognosezeitraum, der über den des Indikatoransatzes hinausgeht. Grundlage sind die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung wobei die Prognose in einem iterativen Prozess schrittweise durch das Zusammenfügen der einzelnen Komponenten entsteht. Der Vorteil ist, dass dabei alle verfügbaren Informationen verwendet werden können. Voraussetung für die Anwendung dieser Methode ist ein Team von Experten für die einzelnen Teilbereiche, das unter der Leitung der sogenannten Federführenden die Prognose erstellt. Diese Prognosemethode spielt bei der Gemeinschaftsdiagnose eine besonders wichtige Rolle.
  • Die ökonometrische Methode basiert auf regressionsanalytisch getesteten Zusammenhängen zwischen den Zeitreihenvariablen, die die Struktur der Ökonomie nachbilden. Die ökonometrische Methode liefert somit wichtige Hinweise über ökonomisch begründete und empirisch getestete Zusammenhänge zwischen gesamtwirtschaftlichen Größen. Zudem können so Auswirkungen alternativer Entwicklungen der Weltwirtschaft oder wirtschaftspolitischer Änderungen abgeschätzt werden (Sensitivitätsanalyse).

 

Empfehlungen zur Wirtschaftspolitik

Ausgehend von der Analyse und Prognose der Gesamtwirtschaft werden Empfehlungen zur Wirtschaftspolitik abgegeben. Diese beziehen sich insbesondere auf die Finanzpolitik, die Geldpolitik und die Lohnpolitik und auch auf strukturpolitische Maßnahmen, welche für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung von Bedeutung sind.

 

Publikationen zum Projekt

Die Gemeinschaftsdiagnose wird zweimal jährlich (im April und Oktober) in der jeweils nächsten Ausgabe des ifo Schnelldienst abgedruckt.

Auf der Website können die Kurz- und die Langfassung der Gemeinschaftsdiagnose sowie aktuelle Tabellen heruntergeladen werden.

Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose, "Aufschwung bleibt moderat – Wirtschaftspolitik wenig wachstumsorientiert", ifo Schnelldienst 69 (08), 2016, 03–59 | PDF Download

Blankart, Charles B., Katharina Gnath, Jörg Haas, Thiess Büttner und Frank Westermann,"Bildung einer Fiskalunion: Ein wirkungsvolles Instrument zur Stabilisierung der Eurozone?", ifo Schnelldienst 68 (20), 2015, 03–16 | PDF Download

Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose, "Kräftiger Aufschwung dank günstigem Öl und schwachem Euro", ifo Schnelldienst 68 (08), 2015, 03–73 | PDF Download

Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose, "Deutsche Wirtschaft stagniert – Jetzt Wachstumskräfte stärken", ifo Schnelldienst 67 (20), 2014, 03–61 | PDF Download

Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose, "Gemeinschaftsdiagnose Frühjahr 2014: Deutsche Konjunktur im Aufschwung – aber Gegenwind von der Wirtschaftspolitik", ifo Schnelldienst 67 (08), 2014, 03–64 | PDF Download

Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose, "Konjunktur zieht an – Haushaltsüberschüsse sinnvoll nutzen", ifo Schnelldienst 66 (20), 2013, 03–60 | PDF Download

Kontakt
Prof. Dr. Timo Wollmershäuser, Stellvertretender Leiter des ifo Zentrums für Makroökonomik und Befragungen

Prof. Dr. Timo Wollmershäuser

Stellvertretender Leiter des ifo Zentrums für Makroökonomik und Befragungen und Leiter Konjunkturprognosen
Tel
+49(0)89/9224-1406
Fax
+49(0)89/907795-1406
Mail