Kosten kommunaler Leistungserstellung unter dem Einfluss von demografischem Wandel und Urbanisierung

Fragestellung und Ziele

Der demographische Wandel stellt die Kommunen in Deutschland vor gesellschaftliche und fiskalische Herausforderungen, insbesondere im Bereich der öffentlichen Infrastruktur. In vielen Städten und Gemeinden wird der Bevölkerungsrückgang Ressourcen für den Rückbau der kommunalen Infrastruktur erfordern. In Ballungsräumen besteht hingegen aufgrund der zunehmenden Urbanisierung und des damit einhergehenden Bevölkerungswachstums ein finanzieller Bedarf für den weiteren Ausbau der Infrastruktur. In nahezu allen Kommunen ist zudem eine deutliche Alterung der Gesellschaft zu beobachten. Diese erfordert flächendeckend Investitionen im Bereich des altersgerechten Umbaus der Infrastruktur.

In diesem Projekt sollte systematisch der langfristige Zusammenhang zwischen demographischem Wandel, Urbanisierung und öffentlichen (Investitions-)Ausgaben untersucht werden. Eine Langzeitbetrachtung ermöglicht erstmals die Beantwortung der Frage, inwieweit Phasen des Bevölkerungswachstums und des Rückgangs asymmetrisch auf die Entwicklung der Ausgaben je Einwohner wirken (Kostenremanenzen). Der Bedeutung von Ballungszentren wurde dabei ebenso nachgegangen wie Veränderungen der Reagibilität im Zeitverlauf. Zusätzlich erfolgte eine Abschätzung der künftigen finanzpolitischen Entwicklung auf Basis aktueller Bevölkerungsprognosen. Hierfür werden die regressionsanalytisch ermittelten Ergebnisse mit aktuellen Bevölkerungsvorausberechnungen und -prognosen verbunden. Auf diese Weise können zugleich die mögliche Entwicklung regionaler Disparitäten untersucht und wirtschafts- und finanzpolitische Implikationen abgeleitet werden.

Veröffentlichungen

Frei, Xenia, Joachim Ragnitz und Felix Rösel, Kosten kommunaler Leistungserstellung unter dem Einfluss von demografischem Wandel und Urbanisierung, ifo Dresden Studien 80, ifo Institut, 2018 | PDF Download

Frei, Xenia und Felix Rösel, "Bürger gehen, Ausgaben bleiben: Schrumpfende Städte leiden doppelt", ifo Dresden berichtet 25 (02), 2018, 03–06 | PDF Download