Projekt

Auswirkungen der Digitalisierung auf dem Arbeitsmarkt

Auftraggeber: Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern
Projektlaufzeit: Oktober 2017 - September 2018
Bearbeitender Bereich:
Projektteam: Nina Czernich, Thomas Fackler, Oliver Falck, Anita Dietrich

Fragestellung und Ziele des Projektes

Die Studie wird im Rahmen eines Vertrags mit der IHK für München und Oberbayern bearbeitet, in dem unabhängige, wissenschaftlich fundierte volkwirtschaftliche Beratung erfolgt.

Die Studie untersucht die Auswirkungen der Digitalisierung – also die immer intensivere Nutzung von Computer- und Internettechnologie im Wertschöpfungsprozess – auf den Arbeitsmarkt.

Methodische Vorgehensweise

  • Literaturüberblick: Stand der empirischen Wirtschaftsforschung zu den bisherigen Auswirkungen und den Prognosen künftiger Arbeitsmarktwirkungen der Digitalisierung;
  • Empirische Analyse der langfristigen Beschäftigungs- und Lohnentwicklungen nach Berufen in Deutschland und Bayern;
  • Extrapolation der Trends der Vergangenheit und Projektion in die Zukunft bis 2030.

Datenquellen

Daten der Bundesagentur für Arbeit zu Beschäftigung und Entgelten der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 1999-2016.

Ergebnisse

Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Gesamtbeschäftigung nicht dramatisch geändert hat, allerdings zeigen sich strukturelle Verschiebungen. Im Zeitraum von 1999 bis 2016 sind bundesweit die sog. Routineberufe, d.h. Berufe die viele klar definierbare und damit leichter automatisierbare Tätigkeiten enthalten, insgesamt um 4,2% geschrumpft, die Nicht-Routineberufe dagegen um 7,3% gewachsen. In Bayern, das insgesamt ein höheres Beschäftigungswachstum aufweist, ist die Beschäftigung in den Nicht-Routineberufen um 22,5% gestiegen, in Routineberufen jedoch nur um 5,2%. Innerhalb Bayerns zeigen sich Unterschiede bei Beschäftigungsstruktur und Beschäftigungsentwicklung.

Extrapolationen der Trends der Vergangenheit in die Zukunft bis 2030 projizieren keine große Veränderung der Gesamtbeschäftigung für Deutschland (je nach Projektion zwischen -4,8% und 5,5%), während die Projektionen für Bayern positiver sind und größtenteils potenziell Beschäftigungswachstum erwarten lassen (je nach Projektion zwischen 1,6% und 13,5%). Die positive Entwicklung der Beschäftigung darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich auch weiterhin erhebliche Umwälzungen über die einzelnen Berufsgruppen hinweg abspielen werden.

Veröffentlichung

Eine Kurzfassung der Studie finden Sie auf der Seite der IHK für München und Oberbayern

Falck, Oliver, Nina Czernich, Thomas Fackler und Anita Fichtl, Auswirkungen der Digitalisierung auf den ArbeitsmarktImpulse für die Wirtschaftspolitik, IHK für München und Oberbayern, München, 2018, 01–90 | PDF Download

Pressemitteilung vom 29.10.2018

Trotz Digitalisierung mehr Beschäftigung in Bayern

Kontakt
Prof. Dr. Oliver Falck

Prof. Dr. Oliver Falck

Leiter des ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien
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+49(0)89/9224-1370
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+49(0)89/9224-1460
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