Projekt

Strukturwandel in ländlichen Räumen

Auftraggeber: Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI), Bundesinstitut für Bau- Stadt- und Raumforschung (BBSR)
Projektlaufzeit: Oktober 2021 – November 2022
Bearbeitender Bereich:
Projektteam: Prof. Dr. Oliver Falck, Dr. Klaus Gründler, Christian Pfaffl, Prof. Dr. Niklas Potrafke, Marcel Schlepper, Luisa Dörr

Fragestellung und Ziele des Projekts

Der wirtschaftliche Strukturwandel führt zu tiefgreifenden Umwälzungen. Aufgrund unterschiedlicher ökonomischer und sozio-demografischer Charakteristika sind einzelne Regionen in Deutschland mit variierender Intensität vom strukturellen Wandel betroffen. Dabei stehen insbesondere ländliche Räume vor großen Herausforderungen. Dieses Gutachten befasst sich umfassend mit den Chancen und Risiken des Strukturwandels auf regionaler Ebene und zeigt Wege auf, wie die Potentiale des Strukturwandels bei gleichzeitiger Reduktion der Risiken optimal genutzt werden können.

Dieses Gutachten arbeitet die wesentlichen Treiber des Strukturwandels heraus und stellt heraus, wie unterschiedliche Regionen in Deutschland von den Treibern betroffen sind, zeigt Handlungsspielräume auf, um auf die künftigen Herausforderungen zu reagieren und diskutiert Fallstudien. Das Gutachten besteht aus vier Teilen: (1) Ausgangslage, (2) Elemente des Strukturwandels, (3) Instrumente zur Bewältigung des Strukturwandels und (4) Fallstudien.

Methodische Vorgehensweise

Eine Besonderheit des Gutachtens ist die wirtschaftliche Strukturstärke von Kreisen basierend auf wissenschaftlich etablierter volkswirtschaftlicher Methodik in einem Indikator zu erfassen. Dieser Indikator wird mit den Branchen- und Sektorenentwicklungen der Vergangenheit, den aktuellen demografischen und infrastrukturellen Gegebenheiten sowie Chancen und Risiken zukünftiger Megatrends verknüpft. So entsteht ein umfassendes Bild des Strukturwandels, das nicht nur zwischen ländlichen und städtischen Kreisen differenziert, sondern in dem auch zeitumspannend die Vergangenheit in die Zukunft übergeht. Unterfüttert werden die aggregierten Analysen durch detaillierte Fallstudien einzelner Kreise, welche die Herausforderungen sowie strukturpolitischen Maßnahmen zur Begegnung des Strukturwandels katalogisieren. Gleichzeitig wird der Werkzeugkasten regionalpolitischer Instrumente anhand von wissenschaftlicher Literatur ausgewertet.

Datenquellen

INKAR-Regionaldatenbank,
infas360,
Interviews mit lokalen Verantwortlichen

Ergebnisse

Vier Megatrends (Klima, Energie, Globalisierung und Digitalisierung) werden den Strukturwandel in Deutschlands künftig maßgeblich beeinflussen. Diese Megatrends wirken je nach Branchenzusammensetzung unterschiedlich auf die einzelnen Kreise. Insgesamt weisen ländliche Kreise gegenüber städtischen Kreisen aufgrund ihrer Spezialisierung in einzelnen Wirtschaftszweigen eine höhere Abhängigkeit von den Megatrends auf und könnten somit stärker von zukünftigen Strukturwandelprozessen beeinflusst werden. Auch die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Kreises steht im Zusammenhang mit der Abhängigkeit von den aggregierten Megatrends. Unter den ländlichen Kreisen sind es vor allem die wirtschaftlich (noch) starken Kreise, die besonders betroffen sein werden. In Kombination mit der demographischen Entwicklung dürfte sich insbesondere dort die Situation verschärften, wo eine stark rückläufige Bevölkerungsprognose auf eine hohe Vulnerabilität der lokalen Wirtschaft trifft.

Kontakt
Prof. Dr. Niklas Potrafke

Prof. Dr. Niklas Potrafke

Leiter des ifo Zentrums für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie
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+49(0)89/9224-1319
Fax
+49(0)89/907795-1319
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