Covid-19 als Beschleuniger sozialer Ungleichheit ─ kleinräumige Analysen mit deutschen Nachbarschaftsdaten

Fragestellung und Ziele des Projekts

In diesem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt erforschen wir die Rolle benachteiligter Stadtteile mit einem niedrigen sozioökonomischen Status ihrer Bewohner*innen im Kontext der Covid-19-Pandemie. Genaue empirische Belege für den Zusammenhang zwischen sozialer Ungleichheit und Infektionsraten fehlen bis heute, vor allem weil kleinräumige Informationen unterhalb der Kreisebene nicht umfassend verfügbar sind. Unser Ziel ist es daher, diese Lücke zu schließen, indem wir die entsprechenden empirischen Ergebnisse liefern und damit zu einem besseren Verständnis der Pandemie beitragen. Die Erkenntnisse aus unserem Projekt können der Politik als evidenzbasierte Grundlage für gezielte Maßnahmen zur Bewältigung der aktuellen und künftigen Pandemien dienen.

Methodische Vorgehensweise

Unser Projekt umfasst drei Schritte: Erstens erheben wir Daten zu den Infektionsraten in den Innenstädten und Stadtvierteln und kombinieren diese mit umfangreichen Informationen über die Wohnverhältnisse und den sozioökonomischen Status auf derselben kleinräumigen Ebene. Außerdem erfassen wir innerhalb der Stadtteile das Potenzial und die Nutzung von Homeoffice sowie die Impfbereitschaft. Zweitens analysieren wir diese Daten mit modernen empirischen Methoden, um mehr über die Rolle benachteiligter Stadtviertel und die Verschiebung von wirtschaftlicher Aktivität innerhalb der Städte zu erfahren. Hieraus leiten wir evidenzbasierte politische Empfehlungen ab. Drittens stellen wir nach Abschluss des Projekts – soweit wie möglich – kleinräumige Daten für künftige Forschungsprojekte zur Verfügung.

Bei der Datenerhebung und -analyse kooperieren wir mit Forscher*innen des RWI-Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung in Essen und der Universität Paderborn sowie mit Partnern aus der Wirtschaft.