Die Internationalisierungsinitiative go-international im internationalen Vergleich
Projektlaufzeit: Dezember 2021 - Juni 2022
Bearbeitender Bereich:
Fragestellung und Ziele
Um neue Impulse für die Ausgestaltung des österreichischen Exportförderprogramms go-international zu geben, vergleicht diese Studie go-international mit anderen internationalen Exportförderprogrammen und identifiziert unter Einbeziehung dieser Ergebnisse mögliche Anpassungspotenziale.
Methodische Vorgehensweise
Neben einer Analyse von aktuellen wissenschaftliche Arbeiten zu den Effekten von Exportförderprogrammen wird anhand der DACH-Region sowie weiteren europäischen wie außereuropäischen Ländern die Ausgestaltung verschiedener Exportförderprogramme dargestellt und mit go-international u. a. hinsichtlich ihrer Ausgestaltung, Finanzierung und Marketingaktivitäten verglichen. Darüber hinaus wird das Nutzungsverhalten von österreichischen Unternehmen in Bezug auf die Programme von go-international für die vergangenen zwei Förderperioden VI und VII untersucht.
Datenquellen
Datenbank des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) und der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) zu den antragstellenden Unternehmen im Rahmen der Internationalisierungsoffensive go-international von April 2019 bis April 2022.
Ergebnisse
Wirtschaftswissenschaftliche Studien zu den Effekten von Exportförderprogrammen zeigen, dass die Bündelung von verschiedenen Unterstützungsmaßen Synergieeffekte erzeugen kann. Zudem kommen mehrere Studien zu dem Schluss, dass Exportförderangebote an die jeweilige Exportphase und die unterschiedlichen Bedürfnisse von Unternehmen angepasst werden sollten.
Der Vergleich von go-international mit den öffentlich finanzierten Außenwirtschaftsförderprogrammen in Deutschland und der Schweiz zeigt, dass es trotz ähnlicher wirtschaftlicher und institutioneller Vorbedingungen relevante Unterschiede in der Organisation, Struktur und Durchführung der entsprechenden Förderprogramme gibt. In dieser Hinsicht können insbesondere eine stärkere Bündelung und Modularisierung des Förderangebots sowie eine größere öffentliche Transparenz bei der Unterscheidung zwischen dem staatlich finanzierten Förderangebot von go-international und dem originärenden Angebot der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Ziele für eine Weiterentwicklung von go-international darstellen.
Um den Vergleich von go-international mit den Förderprogrammen weiterer europäischer Länder zu erleichtern, wurdee im Rahmen der Studie Fact Sheets zu den Exportförderprogrammen von Schweden, Estland, Spanien und Finnland erstellt. In diesen Ländern sind die relevanten öffentlichen Förderinstitutionen zusätzlich zur Exportförderung auch für andere Fördermaßnahmen wie Innovation, ausländische Direktinvestitionen oder Nachhaltigkeit zuständig. Diese Koordinierung schafft Effizienzpotenziale bei der Unterstützung von Unternehmen, welche auch im Rahmen von go-international stärker gehoben werden könnten. Außereuropäische Beispiele aus Chile, Südkorea, Costa Rica und Indien geben ergänzend dazu konkrete Anregungen, wie die Exportförderung für frauengeführte Unternehmen, E-Commerce, Nachhaltigkeit und Dienstleistungsexporte im Rahmen von go-international weiterentwickelt werden kann.
Die Analyse des Nutzungsverhaltens der Unternehmen in Bezug auf die Programme von go-international ergab, dass die Anzahl der Unternehmen, die das Angebot von go-international während der Förderperioden VI und VII genutzt haben, in den Ballungszentren um Wien, Graz, Linz und Salzburg am höchsten ist. Politische Entscheidungsträger sollten ihr Augenmerk vor allem auf die Bezirke mit geringer Nutzung richten. Hier sind z. B. besondere Werbemaßnahmen oder Informationskampagnen nötig, um die relevanten Unternehmen zu erreichen.
Die Internationalisierungsoffensive go-international im internationalen Vergleich
ifo Institut, München, 2022
ifo Studie