Projekt

Long-Covid? Mittelfristige Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf Unternehmensentscheidungen

Auftraggeber: Deutsche Bundesbank
Projektlaufzeit: März 2022 - Dezember 2024
Bearbeitender Bereich:
Projektteam: Dr. Sebastian Link , Manuel Menkhoff, Moritz Schasching, Katrin Demmelhuber, Agnesa Nimanaj

Fragestellung und Ziele des Projekts

Das vorliegende Projekt widmet sich den mittelfristigen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf das Handeln von Unternehmen. Hierbei sollen verschiedene potentielle Wirkungskanäle untersucht werden. Aufgrund der Größe und der Unvorhersehbarkeit des Schocks bietet die Krise eine einzigartige Gelegenheit, kausale Evidenz für wichtige ökonomische Zusammenhänge zu gewinnen, deren Bedeutung über die aktuelle Krise hinausgeht.

Ein Schwerpunkt bildet hierbei die Analyse der Investitionstätigkeit von Unternehmen, welche durch die Folgen der Coronavirus-Pandemie auch mittelfristig gehemmt bleiben könnte. Hierzu könnten beispielsweise mangelnde finanzielle Ressourcen aufgrund von pandemiebedingten Liquiditäts- und Solvenzproblemen, geschwächter Unternehmensbilanzen und zurückhaltender Kreditvergabe eine hemmende Wirkung entfalten. Außerdem könnte anhaltend hohe Unsicherheit über die zukünftige Nachfrageentwicklung, welche unter anderem durch die Gefahr steigender Unternehmensinsolvenzen begründet sein könnte, eine dämpfende Wirkung auf die Investitionstätigkeit haben (vgl. u.a. Acharya und Steffen 2020 und Bundesbank 2020). Im Gegensatz hierzu deuten Umfrageergebnisse des ifo Instituts darauf hin, dass beispielsweise Investitionen in Digitalisierung im Zuge des pandemiebedingten Digitalisierungsschubs auch nach der Krise weiter zunehmen dürften (vgl. Demmelhuber et al. 2021).

Methodische Vorgehensweise

Für die Untersuchung greifen wir auf die Mikrodaten der ifo Unternehmensbefragungen zurück, um verschiedene Wirkungskanäle der Pandemiefolgen auf Unternehmensentscheidungen mit Hilfe von mikroökonometrischen Analysen und quasi-experimentellen Methoden untersuchen zu können.

Datenquellen

Hauptdatenquellen sind die Mikrodaten der ifo Unternehmensbefragungen. Hierbei sollen vor allem die monatlichen ifo Konjunkturumfragen und die halbjährliche Investitionsumfrage im Verarbeitenden Gewerbe eine wichtige Rolle spielen. Die Mikrodaten liegen in Panelform vor, welche sich jeweils über mehrere Jahrzehnte erstrecken und stehen verknüpft mit Fundamentaldaten (Bilanz und GuV) des Datenanbieters ORBIS zur Verfügung. Des Weiteren werden die ifo Unternehmensbefragungen um speziell auf die vorliegende Forschungsfrage zugeschnittene Sonderfragen ergänzt.

Kontakt
Sebastian Link

Dr. Sebastian Link

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