Fachkräfte für Thüringen – eine Bedarfsprognose mit Perspektive 2035

Fragestellung und Ziele des Projekts

Zusammen mit der Gesellschaft für wirtschaftliche Strukturforschung untersuchte die Niederlassung Dresden des ifo Instituts das Ausmaß des künftigen Arbeitskräftemangels in Thüringen. Der Freistaat ist eines der Bundesländer mit dem stärksten Rückgang der Zahl der Erwerbspersonen bis zum Jahr 2035, so dass in eine Vielzahl von Berufsgruppen das Arbeitskräfteangebot niedriger sein wird als die Arbeitsnachfrage. Die gängige Antwort auf dieses Problem lautet, dass zur Schließung dieser Lücke vermehrte Zuwanderung zu organisieren sei. Deutschland und insbesondere die ostdeutschen Länder gelten aber gemeinhin als nicht besonders attraktiv für gut ausgebildete Arbeitskräfte. Zudem erschweren auch bürokratische Hürden und eine ebenfalls angespannte demografische Lage in vielen potenziellen Herkunftsländern die Akquirierung ausländischer Fachkräfte. Es werden in dieser Studie deswegen Vorschläge unterbreitet, wie durch Aktivierung heimischer Potenziale (insbesondere durch eine verbesserte Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt und durch Abbau von Teilzeitarbeit) das Arbeitsangebot ausgeweitet oder durch Qualifizierung ein „upgrading“ von Arbeitskräften erreicht werden kann. Zudem besteht ein erhebliches Potenzial darin, den Arbeitskräftebedarf durch Rationalisierung zu vermindern. Dennoch besteht das Risiko, dass die künftige wirtschaftliche Entwicklung durch fehlende Arbeitskräfte behindert werden kann.